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Hochwasserschutz an Gersprenz und Mümling

Odenwaldkoalition beantragt „Runden Tisch“

Kann das, was sich vor wenigen Wochen im Ahrtal ereignet hat, auch bei uns passieren? Diese Frage haben sich viele Odenwälder Bürgerinnen und Bürger angesichts der verheerenden Bilder der Zerstörung dort gestellt.

Die Odenwaldkoalition will deshalb den Kreisausschuss beauftragen, einen „runden Tisch Hochwasserschutz“, gemeinsam mit den Wasserverbänden „Mümling“ und „Gersprenz“, den Städten und Gemeinden, den Abwasserverbänden, der Katastrophenschutzbehörde und den örtlichen Feuerwehren sowie allen relevanten Abteilungen des Landratsamtes einzuberufen, um zu prüfen, inwieweit Anpassungen der bestehenden Infrastruktur im Kreis erforderlich seien.

„Wir müssen uns die Frage stellen, was wäre, wenn eine ähnliche Katastrophe den Odenwaldkreis träfe“, erläutert SPD-Fraktionsvorsitzender Raoul Giebenhain. „Wie gut sind wir beim Katastrophenschutz aufgestellt? Was können und müssen die Wasserverbände gemeinsam mit den Städten und Gemeinden tun, um auf extreme Regenereignisse vorbereitet zu sein und Schutzmaßnahmen für unsere Bevölkerung treffen zu können?“, begründet Georg Raab, Fraktionsvorsitzender der ÜWG, den Antrag von SPD, ÜWG und FDP.

Es sei außerdem die Frage zu klären, wie gut die örtlichen Wasserversorgungen und Abwasserentsorgungen im Hinblick auf Überschwemmungen vorbereitet und Ausfallsicherungen gegeben sind. „Wir sind uns der Situation bewusst, dass es ein Aspekt des vorsorgenden Hochwasserschutzes ist, den Gewässern mehr Raum zu geben. Die Verhinderung des schnellen Abflusses der Niederschläge in die Gewässer muss durch den Rückhalt und die Versickerung vor Ort geschehen“, ergänzt FDP-Fraktionsvorsitzender Moritz Promny.

Die Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen habe außerdem die Wichtigkeit der funktionierenden Entscheidungs-, Meldeketten und Alarmierungssysteme gezeigt. Eine Überprüfung der Funktion dieser Prozesse erscheine daher ratsam.

Vor Ort ließen sich Vertreter der Odenwaldkoalition von Matthias Sottong, Geschäftsführer des Wasserverbands Mümling, am gerade fertig gestellten Absperrbauwerk an der B 45 informieren, das zukünftig im Notfall für das Aufstauen des Mümlingwassers im Retentionsraum Schönnen sorgen soll.