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Kritik an Belastung der Landwirte durch unfaire Messmethoden – ÜWG initiiert Kreistagsresolution an grüne Umweltministerin

Auf Initiative der ÜWG hat der Odenwälder Kreistag einstimmig (Enthaltung von B90/Grüne) eine Resolution an die grüne hessische Umweltministerin Priska Hinz verabschiedet, die sich gegen unfaire Messmethoden bei der Umsetzung der Düngemittelverordnung zur Wehr setzt.

Der Umsetzung der sog. Düngemittelverordnung geht die Ausweisung sogenannter „roten Gebiete“ mit nachweislichen Nitratbelastungen voraus. Mit diesen Gebietsabgrenzungen gehen dann Bewirtschaftungs- einschränkungen und Auflagen für die Landwirtschaft einher. Die Messergebnisse, aufgrund derer diese roten Gebiete ausgewiesen werden, bilden jedoch nicht den tatsächlichen Zustand des Grundwasserkörper ab. Im Odenwald betrifft dies einen großen, sehr pauschal abgegrenzten Grundwasserkörper, der praktisch das gesamte Gersprenztal umfasst. Die Reichelsheimer Brunnen zeigen zwar unkritische Nitratwerte, aber bestimmend für die Ausweisung des roten Gebiets sind die Werte aus Messstellen in Reinheim und Otzberg, über 20 km entfernt.

Das ist unfair. Die Auflagen sollten nur diejenigen treffen, die auch tatsächlich zur Grundwasserbelastung beitragen.

Das ist unfair. Die Auflagen sollten nur diejenigen treffen, die auch tatsächlich zur Grundwasserbelastung beitragen. Landwirte brauchen Transparenz, Aktualität und Plausibilität der Messergebnisse. Die Resolution fordert daher eine zeitnahe Überprüfung aller Messstellen im Hinblick auf ihren baulichen Zustand, auf die Aussagekraft der Messstellen und die landwirtschaftlichen Einflüsse der Messungen. Weiterhin wird gefordert, auch in Hessen eine Binnendifferenzierung der Messungen in den sog. roten Gebieten einzuleiten und durchzuführen.

Die neuen Auflagen verlangen nach hohen Investitionen in landwirtschaftliche Maschinen und in die Infrastruktur. Der daraus resultierende erhöhte Arbeitsaufwand für unsere bäuerlichen Familienbetriebe führt diese einen Schritt näher an den Rand des Existenzminimums. Immer häufiger werden die kleineren Betriebe von agrarindustriellen Großbetrieben verdrängt, die aber zu landschaftspflegerischen Maßnahmen kaum einen Beitrag leisten.